Von der «Notlösung» zur Erfolgsgeschichte
«Es war eigentlich eine Notlösung», sagt Edi rückblickend zur Gründung seines Unternehmens. In den 90er-Jahren entschied der Kanton Zürich, die Lehrmeisterkurse (heute: Berufsbildnerkurse) an die Berufsfachschulen auszulagern. Für die freiberuflichen Referent:innen ein Einschnitt – aber auch eine Chance, direkt mit den Berufsfachschulen zusammenzuarbeiten.
Edi war bekannt für seine lebendige, kreative Art, Seminare beim Amt für Berufsbildung zu halten. Von Berufsinspektoren wurde er ermutigt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die erste Bewerbung wurde zwar abgelehnt – doch Edi versuchte es nochmals. In der zweiten Phase erhielt er als einziger Referent eine Test-Gleichwertungsanerkennung und der Grundstein für sein Unternehmen war gelegt: «Ich habe im ersten Jahr unter der Marke «lehrmeister.ch» 220 Teilnehmende ausgebildet – mit der Unterstützung meines Sohnes Jonas und einer Website aus dem Wohnzimmer heraus.»
Wachstum zum Kompetenzzentrum
Wer mit Edi spricht, merkt schnell: Der persönliche Austausch ist ihm wichtig. «Ich pflegte stets ein gutes Verhältnis zu den Fachstellen und Kantonen und war alle zwei Wochen vor Ort.» Diese Nähe zu den Menschen und das Gespür für aktuelle Entwicklungen machten den Unterschied: berufsbildner.ch konnte sich frühzeitig auf neue Anforderungen einstellen und kontinuierlich wachsen.
Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten: Zuerst gewann das Unternehmen Ausschreibungen in der Zentralschweiz, bald darauf auch in fast allen deutschsprachigen Kantonen der Schweiz.
Aus dem Ein-Mann-Unternehmen wurde über die Jahre ein etabliertes Kompetenzzentrum mit einem 13-köpfigen Team und über 50 engagierten Referierenden. Und auch die Nachfolge ist geregelt: Edis Sohn Jonas führt das Unternehmen heute als Verwaltungsratspräsident. Edi selbst bleibt berufsbildner.ch weiterhin als Verwaltungsrat verbunden – und damit Teil der Entwicklung, die er einst angestossen hat.

Die DNA von berufsbildner.ch
Von Beginn an prägten Offenheit, Vertrauen und Zusammenarbeit den Umgang im Unternehmen: «Mir war immer wichtig, dass sich die Mitarbeitenden bei uns wohlfühlen und gut zusammenarbeiten können», sagt Edi.
Diese werteorientierte Kultur hat massgeblich zum nachhaltigen Wachstum von berufsbildner.ch beigetragen. Und sie ist auch heute noch spürbar – sowohl im Team als auch im Kursraum.
Ein System mit Zukunft
«Als ich die Firma gründete, hörte ich ja oft, dass die Berufsbildung keine Zukunft hat.“ Heute steht für ihn fest: «Das duale System ist unverzichtbar – auch wenn es für Betriebe organisatorisch anspruchsvoller wird. Gerade deshalb braucht es Berufsbildner:innen, die mit Herz, Haltung und Kompetenz ausbilden. Und genau diese Haltung leben wir in unseren Kursen auch vor.»
Mit Weitblick, Haltung und viel persönlichem Einsatz hat Edi die Berufsbildung geprägt – und tausende Berufsbildner:innen auf ihrem Weg begleitet. Vielen Dank, Edi, für deinen Pioniergeist und 25 Jahre Berufsbildung mit Herz!