Die berufsbildner.ch an den SwissSkills 2022

Mit 150 Lehrberufen und 85 Berufswettbewerben wurden dieses Jahr in Bern die grössten SwissSkills der Geschichte ausgetragen. Unser Mitarbeiter Janick und unsere Lernende Anyana haben die SwissSkills 2022 an zwei Tagen besucht. In diesem Artikel schildern sie ihre Eindrücke.

150 Lehrberufe

Auf dem ganzen BERNEXPO-Areal wurden verschiedene Lehrberufe vorgestellt – von bekannten bis zu unüblichen Lehrberufen. Es gab an vielen Ständen die Möglichkeit, Berufe hautnah zu erleben und auszuprobieren. Als Netzelektriker:in konnte man mit spezieller Schutzausrüstung auf einen hohen Netzmasten klettern. Als Gebäudereiniger:in konnte man einfache Reinigungsmaschinen führen und kennenlernen. An den verschiedenen Ständen gaben erfahrene Berufsleute den jungen Besucher:innen jeweils Infos und Erklärungen über ihren Lehrberuf. Und es gab viele Fragen zu den Ausbildungen. Ein junges Mädchen wollte beispielsweise wissen: «Was sind die Vorteile im Beruf als Fachfrau Gesundheit?» Eine oft gestellte Frage war auch: «Muss man jedes Wochenende arbeiten?»

Aus der ganzen Schweiz reisten viele Schulklassen an, insbesondere jene Altersstufen, die sich in den nächsten Jahren für eine berufliche Grundbildung entscheiden.

Wettbewerbe

Den Landesbesten beim nationalen Wettbewerb zuzusehen, war unheimlich interessant. Besonders bei kreativen Berufen konnte man die grosse Vielfalt verschiedener Talente sehen. Bei den Bekleidungsgestalter:innen zum Beispiel haben alle die gleichfarbigen Stoffe erhalten und mussten in vier Stunden ein Kleid entwerfen. Nach einem langen Rundgang sind wir erneut bei den Bekleidungsgestaltern vorbei, um zu sehen, wie weit sie schon sind. Das Ergebnis war faszinierend: fünf Mannequins in gleichfarbigen Stoffen, aber jedes hatte ein komplett anderes Design. Auch bei den Florist:innen war jeder Kranz so unterschiedlich hübsch, obwohl sie alle die gleichen Blumen und Zweige zur Auswahl hatten. Während wir das Können der fleissigen Teilnehmer:innen bestaunten, konnten wir auf einem Schild ihren Namen, Kanton und Betrieb ablesen. Welche Aufgaben sie meistern mussten, wurde den Besucher:innen auf einem Bildschirm angezeigt. Wir als junge Berufsleute waren erstaunt über die komplexen Herausforderungen der verschiedenen Lehrberufe.

Auftritt

Wer dieses Jahr über das gigantische Gelände der SwissSkills gelaufen ist, hat schnell bemerkt, dass es an Innovationen und Technik nicht mangelte. In den Hallen fuhren Roboter umher, die sogar sprechen konnten. «Kannst du bitte zur Seite gehen. Ich kann nicht weiterfahren. Danke!» sagte der Roboter, sobald er auf eine Gruppe von Personen stiess. Anyana hat den Roboter sogar angesprochen. «Hey du!», sagte sie. Der Roboter antwortete mit «Hallo. Was kann ich für dich tun?». Wir waren überwältigt. Noch nie zuvor haben wir so etwas erlebt. Spätestens nach diesem eindrucksvollen Moment hatte sich der Eintritt für uns gelohnt. Neben Robotern hatte es auch moderne Maschinen wie zum Beispiel 3D-Drucker. So ein Drucker hatte für uns ebenfalls einen gewaltigen Wow-Effekt.

Die SwissSkills beanspruchten das ganze BERNEXPO-Areal. Trotz der riesigen Fläche wurde die Messe regelrecht überrannt. Was bei 120'000 Besucher:innen kaum erstaunlich ist. Die Schulklassen reisten vom Tessin bis hin zum Jura aus der ganzen Schweiz an. Es gab also nicht nur eine ausgeprägte Berufsvielfalt, sondern auch eine grosse Sprachenvielfalt.

Fazit

Ein Highlight der SwissSkills waren für uns auf jeden Fall die modernen Roboter, die sprechen konnten. Ausserdem waren die Stände sehr abwechslungsreich und durchdacht. Die Post und Die Mobiliar haben sich selbst übertroffen mit ihren auffälligen Ständen. Bei der Post konnte man professionelle Bilder von sich schiessen lassen und anschliessend gleich als Postkarte verschicken. Eine einzigartige Idee, wie wir fanden. Und man hatte hier sogar die Gelegenheit, selbst Pakete in ein Postauto zu laden. Und das so schnell wie möglich. Auch die BKW glänzte mit ihrem Stand auf dem Aussengelände. Den hohen Netzmasten hochzuklettern, trauten sich zwar längst nicht alle, aber der Stand war dennoch sehr gut besucht. Während man am Klettern war, konnte man im mobilen Stand sein Smartphone aufladen. Einfach nur brillant. Neben den Berufen, die vorgestellt wurden, gab es natürlich auch die spannenden Wettkämpfe – das eigentliche Herzstück der SwissSkills. Wir fanden es eindrucksvoll, wie viele verschiedene Aufgaben in kurzer Zeit erledigt werden mussten. Zum Beispiel bei den Mediamatiker:innen. Diese mussten in dreieinhalb Stunden für ein fiktives Unternehmen einen Namen erfinden, dazu ein professionelles Logo gestalten, ein detailliertes Marketingkonzept ausarbeiten und zusätzlich ein innovatives Plakat designen. Die Teilnehmenden standen also unter enormem Zeitdruck. Für uns war es sehr eindrücklich zu sehen, wie wirklich alle Teilnehmenden konzentriert an ihren Schreibtischen sassen und diese Aufgaben abarbeiteten.

Nach unserem ersten Besuch an den SwissSkills waren wir beide überrascht, wie vielseitig und cool so eine Messe sein kann. Es war eine unglaubliche Erfahrung und wir freuen uns, wenn die nächsten SwissSkills vor der Tür stehen.